Ziele der Sommerfahrt der Kolpingsfamilie Bensheim waren in diesem Jahr die Bischofsstadt Speyer, Bad Dürkheim und Bockenheim an der Pfälzer Weinstraße.

Kolpingbruder Heinrich Hillenbrand leitete die Tagesfahrt und hatte sie wie in den vergangenen Jahren bestens vorbereitet. Organisatorisch stand ihm dabei der Ehrenvorsitzende der Kolpingsfamilie Theo Gärtner zur Seite.
Es war bereits die sechste Fahrt unter Hillenbrands Leitung – Ziele waren bisher jeweils Klöster, zuletzt war es das Benediktinerkloster Maria Laach.

Auf der Fahrt nach Speyer bei herrlichem Sommerwetter gab Hillenbrand den 50 Reiseteilnehmern ein paar Erläuterungen zu den Besonderheiten der Stadt Speyer und der Pfalz als Wein-, Obst- und Gemüsegarten der Region. Das bei der Ankunft in Speyer dargebotene Gläschen Sekt war willkommen und leitete über zum Besuch des Speyrer Doms und einer überaus bemerkenswerten Führung durch den Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. Kolpingbruder Ernst-Ludwig Drayss hatte die Führung durch das für den Dom zuständige Mitglied des Domkapitels arrangiert.
 
Aus erster Hand erfuhren die Kolpingschwestern und Kolpingbrüder in gut zwei Stunden viel Wissenswertes über und rund um den romanischen Dom – vom Baubeginn über die verschiedenen Bauphasen bis zum heutigen Aussehen und den immer wieder erforderlichen Sanierungsmaßnahmen.  Der „Kaiser- und Mariendom zu Speyer“ ist der größte erhaltene romanische Kirchenbau (früher Cluny) der Welt, Kathedralkirche (Bischofssitz) der katholischen Diözese Speyer und Weltkulturerbe. Um das Jahr 1030 legte Kaiser Konrad II den Grundstein für den schließlich 134 m langen und im Mittelschiff 33 m hohen Baukörper. Der Dom ist nach Osten ausgerichtet und der durch den Haupteingang eintretende Besucher „orientiert“ (Osten=lat. oriens) sich dadurch – wie der Domdekan erklärte – „auf die Quelle des Lebens“. Beim Gang durch das Mittelschiff und die Vierung hin zum Chor und zur Apsis wurde jeweils auf die Besonderheiten und die Symbolik hingewiesen. Durch die ausschließliche Verwendung von Rechteck, Quadrat und Rundbogen strahlt der Dom insgesamt Ruhe und Harmonie aus. Dies war besonders auch in der Krypta zu verspüren, in der Dr. Kohl das gregorianische „Kyrieeleison“ aus der Missa de Angelis intonierte und die Bensheimer den Kanon „Lobet und preiset Ihr Völker den Herrn“ anstimmten. Danach konnte die Grablege besichtigt werden, in der neben den salischen Kaisern auch Rudolf von Habsburg und die zweite Frau Friedrich Barbarossas (Staufer) bestattet sind. Ließen die restaurierten Schraudolphfresken im Kaisersaal die Kolpingler schon staunen, stellte das Orgelspiel des Domdekans auf der Seifert-Orgel mit über 5000 Pfeifen den Höhepunkt der Führung dar. Dr. Kohl hatte der Besuchergruppe den Aufgang zur Orgel ermöglicht, grandios der Blick von hier oben in den Dom. Auf dieser engen Orgelempore konnte man ihn dann aus nächster Nähe beim Spiel beobachten und die imposante Klangfülle der 2011 eingebauten Orgel hören und in den tiefsten Tönen gar erspüren.
Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Dr. Josef Roesch bedankte sich bei Dr. Christoph Kohl für die ausgezeichnete Führung und bei Ernst-Ludwig Drayss für die Idee und Kontaktherstellung.
Nach dem Mittagessen in einer Gastwirtschaft bei Haßloch hatte die Gruppe Gelegenheit, sich im nahen Vogelpark die dortige Vogelwelt anzuschauen und dabei die Beine ein wenig zu vertreten. Denn am Nachmittag wartete in Bad Dürkheim eine kleine Weinprobe auf die Bensheimer. In der Winzergenossenschaft „Vier Jahreszeiten“ des Weinanbaugebietes Pfalz-Mittelhaardt galt es, neben einem Secco fünf  Weine aus dieser Region zu verkosten. Die Wein- und Kulturbotschafterin Uschi Polzin stellte dabei nicht nur die Weine – Riesling, Weiß-, Grau- und Spätburgunder und Merlot – vor, sie konnte auch zu jedem Wein eine passende Speise empfehlen. Darüber hinaus wusste sie auch einiges über Land und Leute und die Auswanderer Trump und (Ketchup-)Heinz zu berichten und untermalte dies mit launigen Geschichten und kleinen Gedichten.
Nach einer ausgedehnten Fahrt durch die nördliche Pfalz mit ihren (für Bergsträßer Verhältnisse) riesigen Rebflächen erreichte der Bus schließlich das schöne Winzerstädtchen Bockenheim, wo die Kolpingschwestern und Kolpingbrüder noch zum gemütlichen Abschluss der Tagesfahrt im Sonnenhof einkehrten. In Bockenheim endet übrigens die Deutsche Weinstraße, die im Süden am Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach an der französischen Grenze beginnt.

Auf der Heimfahrt bedankte sich der Vorsitzende der Kolpingsfamilie, Dr. Josef Roesch, herzlich bei Heinrich Hillenbrand und Theo Gärtner für die Vorbereitung und Durchführung dieser Tagesfahrt. Auch in diesem Jahr sei so wieder ein schönes und interessantes Programm geboten worden. Die kurz vor Bensheim im Bus gemeinsam gesungenen Lieder (u. a. „Mich brennt’s in meinen Reiseschuh’n“) sollten die Organisatoren wohl schon zur Planung für den nächsten Sommer animieren.